Artikel - Von Panzern, Picks & Rebuilds



Der große Artikel zum Thema „Tanking“
Über kaum ein Thema wurde in der NBA der letzten Jahre so viel und hitzig diskutiert, wie über „Tanking“ - das absichtliche Verlieren, um die Chancen auf einen hohen Draftpick zu maximieren. In der Öffentlichkeit zwar verpönt, macht diese Taktik Sinn, erhöht sie doch die Chance, sich per Draft einen (zukünftigen) Franchiseplayer ins Team zu holen. Gerade für Teams in einem kleinen Markt, denen es schwer fällt Stars in der Freeagency zu verpflichten, scheint das „Tanking“ besonders attraktiv zu sein. Im Allgemeinen scheinen Teambesitzer zu hoffen, durch jahrelanges Verlieren eine schlagfertige Truppe zusammendraften zu können, die dann fähig ist um die Meisterschaft mitzuspielen.



Eine kleine Begriffsdefinition 

Eines vorneweg: „Tanking“ bedeutet nicht, dass Spieler absichtlich verlieren, daneben werfen, zu langsam laufen, das eigene Spiel sabotieren oder hier und da etwas sein lassen, was gewinnbringend gewesen wäre. „Tanking“ heißt, dass das Front-Office versucht, den eigenen Kader z.B. durch Trades und Deals so zu schwächen, dass er selbst bei vollem Einsatz nur wenige Spiele gewinnen wird, sodass eine möglichst gute Chance auf einen hohen Pick in der kommenden Draft besteht. Das kann bedeuten, dass der Coach hier und da auch mal die besseren Spieler aussetzen lässt oder früh vom Court nimmt, dass gute Spieler gegen Picks und schlechte Verträge getauscht werden oder dass der Kader „nur“ durch G-League Spieler aufgefüllt wird. Die Jungs, die auf dem Platz stehen, versuchen aber stets zu gewinnen und geben ihr Bestes. Immerhin sind sie alle Profisportler und die sind nun mal da um zu gewinnen. Auch der Trainer coacht die Jungs, die auf dem Platz stehen, so, dass diese die bestmögliche Chance haben zu gewinnen.


Bietet „Tanking“ die Garantie, in der Draft einen oder mehrere gute Spieler zu bekommen? 

Auch wenn „Tanking“ oft noch verpönt ist, gibt es viele Fans, die von ihren jeweiligen Lieblingsteams fast schon einfordern zu verlieren, damit sie den bestmöglichen Pick in der kommenden Draftklasse bekommen - ganz nach dem Motto: „Unsere lange Leidenszeit wird durch die Ankunft des leibhaftigen Erlösers schon belohnt.“ Das ist aber leider wesentlich zu kurz gedacht. Zum einen hat die NBA mit Regeländerungen dafür gesorgt, dass die Chance, den ersten Pick zu bekommen, für das Team mit der schlechtesten Bilanz so gering ist wie nie und zum anderen bedeutet eine gute Draftplatzierung nicht zwangsläufig, dass man auch wirklich den besten Spieler des Draftjahrgangs verpflichtet. Es gehört eben auch gutes Scouting und eine ganze Menge Glück dazu, sich in der Draft den neuen Franchiseplayer zu angeln. Klar gibt es Fälle, wie bei LeBron oder AD, wo von vornherein richtig prognostiziert wurde, dass es sich bei ihnen um zukünftige Franchiseplayer handelt. Oft liegen die Prognosen der Experten aber auch ziemlich daneben. Andere Spieler fliegen vielleicht unter dem Radar der Scouts oder entwickeln sich erst in einem höheren Alter. Es gibt einfach eine Menge Gründe, weshalb ein Top Pick nicht gleich bedeutet, dass man den besten Spieler eines Jahrgangs bekommt. Um mal ein paar Beispiele aus den Drafts seit 2013 zu nennen: Markelle Fultz, Andrew Wiggins, Jabari Parker, Anthony Bennett, Jahlil Okafor. Diese Starting Five könnte man ausschließlich aus Top 3 Picks der letzten sechs Jahre aufstellen. Auf der anderen Seite gab es in den letzten sieben Jahren Spieler, wie Giannis Antetokounmpo oder Donovan Mitchell, die außerhalb der Top 10 gepickt wurden oder gar Spieler wie Khris Middleton, Draymond Green und Nikola Jokic, die sogar erst in der zweiten Runde verpflichtet wurden. Ohne den erstgenannten zu nahe treten zu wollen, würde ich meine Franchise definitiv lieber um einen der letztgenannten Spieler aufbauen.
Ich denke, diese Beispiele zeigen deutlich, dass eine gute Position in der Draft nicht unbedingt bedeutet, dass man einen starken Spieler, geschweige denn einen Franchiseplayer verpflichten wird. Bei der Draft gehört eben eine Menge Glück dazu. Niemand hätte 2013 erwartet, dass Giannis einer der nächsten Superstars der NBA wird. Dass Anthony Bennett keiner wird, hätte man allerdings erahnen können ;-). Das war scheinbar kein sooo gutes Scouting der Cavaliers…
Gleichwohl macht „Tanking“ natürlich in gewisser Weise Sinn, da es die Chancen, gute Spieler in der Draft zu akquirieren, zumindest maximiert. Eine Garantie dafür ist es trotzdem nicht. Wer weiß, was man sich in fünf Jahren über Zion Williamson erzählt. Hinzu kommen natürlich noch negative Effekte, die „Tanking“ quasi im Schlepptau hinter sich her ziehen kann (nicht muss). Die eignen Fans sind i.d.R. wenig begeistert von einem Team, das offensichtlich Spiele abschenkt, und kehren selbigem zumindest zeitweise den Rücken. Das kann sich finanziell bemerkbar machen, bspw. durch nicht verkaufte Tickets oder Rückgänge im Merchandise-Bereich. Bei den eigenen Spielern, v.a. bei noch jungen, ungefestigten Charakteren, kann sich zudem eine gewisse Loosing-Mentality einschleichen. Warum soll man sich voll konzentrieren und alles geben, wenn man merkt, dass der Coach bei „zu erfolgreichem Spiel“ die besten Leute früh auf die Bank schickt oder bei akuter „Gefahr zu gewinnen“ von vorneherein DNPs verteilt?    


„Tankt“ jedes Team, das viele Spiele verliert?     

Neben den Fans, die sich vehement dafür aussprechen, dass Teams „tanken“ sollten, gibt es natürlich auch die strikten Gegner des „Tanking“. Von deren Seite aus hört man vermehrt, dass die Hälfte der NBA absichtlich verliert, um in der Draft möglichst hoch picken zu dürfen. Sie sprechen von akuter Wettbewerbsverzerrung und schimpfen über mangelnden Sportsgeist. In meinen Augen ist es etwas kurz gegriffen. Natürlich gibt es Teams, die im Laufe der Saison merken, dass der eingeschlagene Weg zu nichts führt und deshalb ihre Qualitätsspieler gegen Picks oder junge Talente traden, oder einfach nur Platz unter dem Salary Cap für die nächste Freeagency freischaufeln wollen. Klar ist die NBA ein Business, in dem oft auch Entscheidungen gefällt werden, die den kurzfristigen, sportlichen Erfolg verschlechtern. Dies hat dann entweder zukunftsperspektivische oder auch ganz banal finanzielle Gründe. Deshalb davon zu sprechen, dass die halbe Liga bewusst Spiele verliert, entspricht schlichtweg nicht der Wahrheit. 
Dennoch lässt sich natürlich nicht leugnen, dass einige Teams sich, speziell zu Ende der Saison, nicht mehr allzu viel Mühe geben Spiele zu gewinnen, um ihre Gewinnchancen in der Draftlotterie zu verbessern. Dieses Phänomen existiert aber schon seit längerem. 
Die Ergebnisse der diesjährigen Lotterie zeigen allerdings, dass sich dieses Verhalten nicht zwingend auszahlt. Dadurch, dass das schlechteste Team der Vorsaison nur noch eine vergleichsweise geringe Chance mit 14% auf den First-Pick hat, lohnt sich absichtliches Verlieren viel weniger als noch in der Vergangenheit. So ging der Top Pick dieses Jahr nicht entweder an die Knicks, Cavs oder Suns (alle 14% Chance auf den ersten Pick), sondern an die New Orleans Pelicans, die lediglich eine Chance von 6% hatten.
Dieses veränderte System könnte einige Teams in der Zukunft davon abhalten zu „tanken“, wobei die mathematische Chance auf den besten Pick natürlich immer noch am größten ist, wenn man die wenigsten Siege der Vorsaison verbucht hat. Die Tatsache, dass Verlieren in einer gewissen Weise belohnt wird, liegt eben in der Natur dieses Draftsystems. Da dieses System einen großen Teil zur Chancengleichheit in der NBA beiträgt, sollte es in meinen Augen auch auf keinen Fall abgeschafft werden. Immerhin bietet die Draft in einer Liga ohne Auf- und Abstieg die Möglichkeit für schlechte Teams oder einfach für Franchises in kleinen Märkten, sich auf natürliche Weise wieder aufrappeln zu können und einen Weg zurück zu sportlicher Relevanz zu finden. Die Änderungen, die durchgeführt wurden, machen hingegen Sinn, auch wenn sie das „Tanken“ nicht komplett verhindern können werden. Dennoch sollte man auch in Zukunft nicht immer zwingend davon ausgehen, dass die schlechtesten Teams bewusst „tanken“, denn genauso, wie es nur einen Champ geben kann, wird es auch immer die Teams mit der schlechtesten Bilanz geben, die dann eben die prozentual größte Chance auf den ersten Pick in der Draftlotterie haben.


Ist „Tanking“ überhaupt so erfolgsversprechend, wie viele denken? 

Neben den oben beschriebenen Kritikern des „Tanking“ gibt es heutzutage eine regelrechte Welle von „Tanking“- Fans, die sich, vor allem in den sozialen Medien, in epischer Breite über die Vorzüge des „Tankings“ auslassen.
Diese Befürworter sind häufig der Meinung, dass es besser sei, nicht auf einem der letzten Plätze in die Playoffs zu kommen, da die Chance die zweite Runde zu erreichen sowieso sehr gering ist. Man solle lieber versuchen zum Ende der Saison noch ein paar Spiele zu verlieren, um deine Playoffteilnahme und damit das herausfallen aus der Lotterie zu vermeiden und die Chancen auf einen guten Pick zu maximieren.
Wie bereits ausführlich beschrieben ist es natürlich nicht ganz so einfach, vor Allem weil nicht jeder Jahrgang gleich stark ist. Es gibt eben nicht jedes Jahr einen zukünftigen Superstar in der Draft, weshalb man manchmal trotz erfolgreichem „Tanking“, gutem Scouting und dem nötigen Glück in der Lotterie, kein Puzzleteil für ein zukünftiges „Superteam“ zieht. Man könnte dementsprechend natürlich davon ausgehen, dass es wichtig wäre über einen längeren Zeitraum hoch zu draften. Sprich man „tankt“ nicht nur eine Saison, sondern am besten gleich 3,4,5… so lange, bis man den nächsten Superstar und seinen Supportigcast zusammengedraftet hat. Es gibt durchaus einige Teams, die in den letzten Jahren sehr häufig früh draften durften. Teilweise war das so gewollt, teilweise war das Ausbleiben des sportlichen Erfolgs wohl eher nicht Teil des Plans.    
In der Folge werden nun vier Teams betrachtet, die seit 2013 häufig hoch gedraftet haben. Dabei lege ich das Augenmerk auf die Entwicklung der Spieler und den sportlichen Erfolg des Teams:

Phoenix Suns

Picks
2013: Alex Len (5)
2015: Devin Booker (13)
2016: Dragan Bender (4)
2017: Josh Jackson (4)
2018: De´Andre Ayton (1)  

Bei den Picks der Phoenix Suns fällt zunächst einmal auf, dass der - Stand heute - erfolgreichste Akteur, nämlich Devin Booker, als Einziger außerhalb der Top 10 gepickt worden ist. Ayton hat in seiner ersten Saison gute Ansätze gezeigt. Wohin seine sportliche Entwicklung führt, ist noch sehr schwer einzuschätzen. Die drei anderen Top 5 Picks muss man inzwischen alle als Enttäuschung bezeichnen. Alex Len spielt noch nicht einmal mehr in Phoenix. Die Ausbeute aus den Drafts seit 2013 ist für die Phoenix Suns also eher durchwachsen, vor allem wenn man bedenkt, dass auch immer noch nicht klar ist, ob Devin Booker jemals ein richtiger Star wird, der ein Team zum Erfolg führen kann. Die Phoenix Suns waren immerhin seit 2010 nicht mehr in den Playoffs und sind vor allem in den letzten Jahren das wohl mieseste Team der NBA.

Orlando Magic 

Picks
2013: Victor Oladipo (2)
2014: Aaron Gordon (4)
2015: Mario Hezonja (5)
2017: Jonathan Isaac (6)
2018: Mo Bamba (6)

Von diesen fünf Spielern sind momentan noch drei bei den Magic unter Vertrag. Gordon und Isaac haben sich schon zu ordentlichen NBA Startern entwickelt, haben aber beide in meinen Augen kein Starpotential. Bambas Rookiesaison war eher durchwachsen. Er war sogar schon Teil von Tradegerüchten und könnte diesen Sommer evtl. für den so dringend benötigten Point Guard verschifft werden. Hezonja ist seiner Draftpostion nie gerecht geworden. Der einzige Spieler, den man inzwischen als „Star“ bezeichnen kann, ist Victor Oladipo. Er hat bei den Magic aber auch eher enttäuscht und sein Potential erst bei den Indiana Pacers realisieren können. Sportlich geht es für die Magic dennoch langsam bergauf. Diese Saison haben sie zumindest das erste Mal seit 2012 die Playoffs erreichen können.

Sacramento Kings 

Picks
2013: Ben McLemore (7)
2014: Nik Stauskas (8)
2015: Willie Cauley-Stein (6)
2017: De‘Aaron Fox (5)
2018: Marvin Bagley (2)  

Nik Stauskas und Ben McLemore haben beide nie ihre hohen Draftpositionen rechtfertigen können und sind beide auch nicht mehr Teil des Kaders. Cauley-Stein spielt inzwischen auf einem akzeptablen Level, wird aber nie zu den besseren Centern der NBA gehören. Die großen Hoffnungen der Kings liegen auf dem Duo Fox/Bagley, die beide nach anfänglichen Schwierigkeiten schon eine erkennbare Entwicklung hinter sich haben. Gerade Fox traue ich zu, in Zukunft einer der besseren Aufbauspieler der NBA zu werden. Ob einer der beiden tatsächliches Starpotential hat, kann ich Stand heute nicht beantworten. Festzuhalten bleibt aber, dass die Kings diese Saison, das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, wieder relevanten NBA Basketball gespielt haben. Die Kings haben die Playoffs schon seit 2006 nicht mehr erreicht und sind somit das am wenigsten erfolgreiche NBA Team der letzten fünfzehn Jahre.

Philadelphia 76ers 

Picks
2013: Nerlens Noel (6), Michael Carter-Williams (11)
2014: Joel Embiid (3)
2015: Jahlil Okafor (3)
2016: Ben Simmons (1)
2017: Markelle Fultz (1)

Kein Team stand in den letzten Jahren mehr für das Prinzip des „Tankings“ als die Franchise aus der Stadt der brüderlichen Liebe. Der oft thematisierte „Process“ hat dazu beigetragen, dass die Sixers dieses Jahr eines der stärksten Teams im Osten waren und das Erreichen der Conference Finals nur hauchdünn verpasst haben. Mit Joel Embiid und Ben Simmons sind zwei ihrer Picks wichtige Bestanteile des aktuellen Erfolgs. Auch wenn hinter den beiden Spielern noch einige Fragezeichen (Simmons Wurf/ Embiids Gesundheit) stehen, könnten sie die Gesichter einer rosigen Zukunft in Philly sein. Des Weiteren muss man allerdings auch feststellen, dass keiner ihrer anderen Picks bis jetzt eine sonderlich erfolgreiche Karriere hatte. Sowohl Noel, als auch Okafor oder Fultz haben bis jetzt auf ganzer Linie enttäuscht. Bei Fultz besteht vielleicht noch ein Fünkchen Hoffnung. Noel und Okafor können im Idealfall noch akzeptable Rollenspieler in einem guten Team sein. Darüber hinaus ist keiner von ihnen noch Teil des Sixers Kaders.
Diese vier Teams zeigen deutlich, dass „Tanking“ bzw. jahrelanger Misserfolg nicht zwingend zu einer rosigen Zukunft führen muss. Selbst die Sixers, die immer als Beispiel für erfolgreiches „Tanking“ herangezogen werden, haben über die Jahre bei der Draft oft danebengegriffen. Sie hatten darüber hinaus großes Glück, dass sich Embiid im Vorfeld der Draft verletzt hatte, so dass sie ihn überhaupt noch an dritter Stelle verpflichten konnten und das er sich von seinen Verletzungen so weit erholt hat, dass er stand heute einer der besten Center der NBA ist. Es gibt schlichtweg nicht viele Teams, die einen überragenden Kern über die Draft akquirieren konnten. Die letzten Teams, denen das gelungen ist, sind die Thunder und die Warriors, wobei die Thunder ihre drei MVPs nicht zusammenhalten konnten und dementsprechend keine neue Dynastie in OKC entstanden ist. Die Warriors hingegen hatten bei der Akquise ihrer BIG 3 (vor Durant) riesiges Glück. Steph Curry wurde an siebter, Klay Thompson an elfter und Draymond Green gar an  fünfunddreißigster Stelle gedraftet. Die Warriors waren dementsprechend kein Team, was durch „Tanking“, sondern durch gutes Scouting, gutes Coaching und eine riesen Portion Glück der Top-Contender der letzten fünf Jahre geworden ist.

Man sieht: „Tanking“ alleine reicht nicht aus, um ganz nach vorne kommen zu können.


Es gibt kein Patentrezept zum Erfolg
Ich denke meine Ausführungen zeigen recht klar, dass „Tanking“ nicht zwingend der Weg zum Erfolg ist. Wer jetzt hofft, dass es ein anderes Patentrezept gibt, sollte sich mal die Topteams der letzten Jahre angucken und überlegen, ob jedes von ihnen über den gleichen Weg ihre Erfolge erreicht hat. Ein kurzer Blick auf die Champions dieses Jahrzehnts, wird deutlich machen, dass dem nicht so ist. 

Golden State Warriors

Wie oben erläutert, hatten die Warriors extremes Glück bei der Draft. Hinzu kommt noch, dass KD ausgerechnet Free Agent in dem Jahr wurde, in welchem das Salary Cap so stark angehoben wurde. Wenn diese beiden Faktoren nicht im gleichen Sommer eingetroffen wären, würde das Superteam der Warriors so nicht existieren und die Dominanz der letzten Jahre wäre, trotz des extremen Glücks in der Draft, nicht so ausgeprägt gewesen.

Cleveland Cavaliers  

Die Cavs hatten natürlich das Glück, in den letzten Jahren drei No.1 Picks zu haben, von denen zwei für ihren Titelgewinn (Kyrie und Andrew Wiggins, weil man ihn gg. Kevin Love traden konnte) von großer Wichtigkeit waren. Dennoch wären die Cavaliers niemals das Maß aller Dinge im Osten geworden, wenn LeBron nicht zurückgekehrt wäre.

Miami Heat

Bei den Heat zwischen 2010 und 2014 kann man es relativ einfach machen. Wenn man das Glück hat, dass man einen Superstar in den Reihen hat und sich zwei weitere in einem Sommer diesem Team anschließen, hat man auf Anhieb einen guten Kern beisammen. Dann ist es auch einfacher Rollenspieler zu überzeugen, für das Team zu spielen, sodass man schnell einen Contender zusammengebaut hat.

San Antonio Spurs

Die San Antonio Spurs waren in den letzten 20 Jahren fünf Mal NBA Champion und haben nie die Playoffs verpasst. Grundlage dieser Dynastie war in gewisser Weise „Tanking“. Nach der Verletzung von David Robinson in der Saison 1996/97 verlor man bewusst Spiele, um in der Draft die Chance zu haben Tim Duncan zu verpflichten. Das trat dann auch so ein. Grund für den langanhaltenden Erfolg war neben Duncan vor allem das unglaublich starke Coaching von Gregg Popovich und brillantes Scouting (Parker, Ginobili, Leonard etc…) 

Dallas Mavericks
Bei den Dallas Mavericks passte 2011 einfach alles zusammen. Das hatte nichts mit Tanking oder dem Aufbau eines Superteams zu tun. Eine Meisterschaft, wie die der Mavericks, wird es auch in Zukunft nicht häufig geben. Vor allen Dingen kann man so etwas nicht wirklich planen. ;-)

Der Blick auf diese NBA-Champions zeigt deutlich, dass es wirklich kein Patentrezept für Erfolg in der NBA gibt, so sehr wir es uns manchmal vielleicht auch wünschen.

Ich bin gespannt, wie die Entwicklung in der NBA weiter geht!

We ain´t talkin´about practice, we talkin´the game!


Marius  

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